Fragen zur Besprechung. 1. Allgemeine Charakteristik des Verbs als Wortart: inhaltliche Prägung, syntaktischer Wert, morphologische Gestaltung

1. Allgemeine Charakteristik des Verbs als Wortart: inhaltliche Prägung, syntaktischer Wert, morphologische Gestaltung.

2. Verbale Valenz als Grundstock der Valenztheorie. Arten der Valenz (G. Helbig).

3. Morphologische Typen der Verben und ihre Charakteristik.

§ Grundlage der Opposition: schwache – starke Verben.

§ Charakteristik des Wurzelmorphems bei starken Verben.

§ Unregelmäßige Verben: -- ? --? -- ?

4. Strukturell – semantische Subklassen der Verben. Probleme der Klassifikation der Verben.

§ Warum heißt die Klassifikation strukturell – semantisch?

§ Welche Kriterien liegen den Klassifikationen von O. Moskalskaja und B. Abramov zu Grunde?

§ Vergleichen Sie diese Klassifikationen.

Praktische Aufgaben

1. Finden Sie russische Äquivalente: die Bedeutung tritt (krass) zu Tage; theoretisch unhaltbar; die Vorrangstellung des Verbs, zwei Leerstellen eröffnen; eine zweifache Valenz; ergänzungsbedürftig sein; das Witterungsverb; die Streckfor;. ein Viertel des Gesamtwortschatzes ausmachen.

2. Erklären Sie, warum folgende Verben unregelmäßig sind:

§ stehen, gehen, tun

§ sein, haben, werden

§ bringen, wenden

§ wissen, können

§ bewegen

3. Was für Verben sind kopulative, terminative, kursive, Funktionsverben? Wie weit versteht E. Schendels die Funktionsverben?

4. Warum wird das Verb bekommen in der Konstruktion bekommen + Partizip II zu den Hilfsverben zugezählt?

Literatur

1. Абрамов Б.А. Теоретическая грамматика немецкого языка. – М.: Владос, 1999. - C. 44 – 47

2. Admoni W.G. Der deutsche Sprachbau. – M.: Proswecenije, 1986. – § 35

3. Moskalskaja O. I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. - M.:Vysšaja Skola, 1983. - §§ 16, 18

4. Schendels E.I. Deutsche Grammatik. M.: Vysšaja Skola, 1988. - Kapitel 4

5. Helbig G., Schenkel L. Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Verben. – Leipzig: Bibliographisches Institut, 1973. – S. 12 – 24.

Seminar 5. Das Tempussystem. Paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen der deutschen Tempora

Fragen zur Besprechung

1. Charakteristik der grammatischen Kategorie der Zeit: grammatische Zeit, Inhalt der Kategorie (kategorielle Bedeutung) und seine Einzelbedeutungen (Gegenbedeutungen), grammatische Formen.

2. Die absoluten und relativen Tempora. Die Grundlage der Einteilung. Tempusgruppe I und Tempusgruppe II (H.Weinrich).

3. Paradigmatische und syntagmatische Bedeutung jeder Tempusform. Paradigmatische und syntagmatische Synonymie im Tempussystem. Das Wesen der Transposition im Bereich der Tempora. Tempusformen mit modaler Bedeutung.

4. Die Zukunftstempora: das Futur I und das Futur II.

§ paradigmatische Bedeutung, Sembestand

§ syntagmatische Bedeutungen (modale: das imperativische und hypotetische Futur, syntagmatische Synonymie, stilistische Effekte).

Folgende Fragen helfen Ihnen:Kann das Futur II auch absolut gebraucht werden? Kann das hypothetische Futur mit dem Modalverb gebraucht werden? Warum wird das Futur II oft durch das Perfekt ersetzt?

5. Die Vergangenheitstempora. Ihre Charakteristik.

§ paradigmatische Bedeutung, Sembestand jedes Tempus

§ das Präteritum und das Perfekt als paradigmatische Synonyme

Welche Theorien versuchen den paradigmatischen Unterschied zwischen diesen Formen festzustellen? (Moskalskaja O., § 29). Worin sieht O. Moskalskaja diesen Unterschied? Von welchen Verben wird das Präteritum bevorzugt? In welchen Mundarten?

§ syntagmatische Bedeutungen der Vergangenheitstempora

6. Das Präsens. Seine paradigmatische und syntagmatische Bedeutung. Stilistische Effekte bei der Transposition.

Praktische Aufgaben

1. Finden Sie russische Äquivalente: das Zeitverhältnis zwischen dem Geschehen und dem Redemoment; mit Rücksicht auf die Oppositionsverhältnisse; das inklusive (exklusive)Präsens; die transponierte Form; das hypothetische Futur, der syntagmatische Sondergebrauch, die Tempora der besprochenen Welt / der erzählten Welt.

2. Analysieren Sie den Anwendungsbereich und die Bedeutungen der Zeitformen im Text.

Text 1. Das Reich der Hethiter

„Mein Gatte ist gestorben. Einen Sohn habe ich nicht. Doch du, so sagt man, hast viele Söhne. Wenn du mir einen Deiner Söhne gibst, kann er mein Gatte werden. Niemals will ich einen meiner Diener nehmen und zu meinem Gatten machen!“

Dies schreibt die Pharaonin Ägyptens, die Tochter des Sonnenkönigs Echnaton und Gattin des zu jung verstorbenen Tutenchamon, an Schuppiluliuma, den König der Hethiter. Es ist ihr Wunsch, mit einem Hethiterprinzen eine dynastische Ehe zu schließen und ihn zum Pharao von Ägypten zu machen. Der stolze Pharaonenthron erkennt das Hethiterreich als gleichrangig, als Großmacht an.

Die Hethiter hatten bereits im 16. Jahrhundert v.u.Z. im Innern Kleinasiens ein Reich gegründet. Es gelang ihnen, dies Reich in vielen Feldzügen zu erweitern und schließlich bis nach Syrien auszudehnen. Am Ende des 14. Jahrhunderts, unter dem Großkönig Schuppiluliuma auf dem Höhepunkt seiner Macht, stieß das Hethiterreich mit den Ägyptern zusammen, die ebenfalls bis dorthin vorgedrungen waren.

Text 2.K.Tucholsky. Blick in ferne Zukunft

… Und wenn alles vorüber ist, wenn sich das alles totgelaufen hat: der Hordenwahnsinn, die Wonne, in Massen aufzutreten, in Massen zu brüllen und in Gruppen Fahnen zu schwenken, wenn diese Zeitkrankheit vergangen ist, die die niedrigen Eigenschaften des Menschen zu guten umlügt; wenn die Leute zwar nicht klüger, aber müde geworden sind; wenn alle Kämpfe um den Faschismus ausgekämpft und wenn die letzten freiheitlichen Emigranten dahingeschieden sind - : dann wird es eines Tages wieder sehr modern werden, liberal zu sein.

Dann wird einer kommen, der wird eine gradezu donnernde Entdeckung machen: er wird den Einzelmenschen entdecken. Er wird sagen: es gibt einen Organismus, Mensch geheißen, und auf den kommt es an. Und ob er glücklich ist, das ist die Frage. Dass der frei ist, das ist das Ziel. Gruppen sind etwas Sekundäres – der Staat ist etwas Sekundäres. Es kommt nicht darauf an, dass der Staat lebe – es kommt darauf an, dass der Mensch lebe.

Dieser Mensch, der so spricht, wird eine große Wirkung hervorrufen. Die Leute werden seiner These zujubeln und werden sagen: "Das ist ja ganz neu! Welch ein Mut! Das haben wir noch nie gehört! Eine neue Epoche der Menschheit bricht an! Welch ein Genie haben wir unter uns! Auf, auf! Die neue Lehre - !"

Und seine Bücher werden gekauft werden oder vielmehr die seiner Nachschreiber, denn der erste ist immer der Dumme. Und dann wird sich das auswirken, und hunderttausend schwarzer, brauner und roter Hemden werden in die Ecke fliegen und auf den Misthaufen. Und die Leute werden wieder Mut zu sich selber bekommen, ohne Mehrheitsbeschlüsse und ohne Angst vor dem Staat, vor dem sie gekuscht hatten wie geprügelte Hunde. Und das wird dann so gehen, bis eines Tages ….